Von: Nico Schönnagel
Hochgeladen: 01 | 2021
Lesedauer: 8 Min
Die aktuelle Situation rund um das Homeschooling und Distanzlehre, stellt einige Bildungseinrichtungen vor echte Herausforderungen. Als Dozent an der HTW Berlin unterrichte ich schon seit einer Weile ausschließlich online. Hierbei wird Moodle sowie BigBlueButton genutzt.
BigBlueButton – kurz BBB – ist eine OpenSource Software und wird heutzutage in Verbindung mit Moodle genutzt. BBB ist ein virtuelles “Klassenzimmer” bzw “Konferenzraum”, hauptsächlich wird es für das Fernstudium benutzt. Aktuell wird es von Lehrenden und Studierenden für Vorlesungen, Seminare, Vorträge etc. verwendet.
Moodle ist eine Online Lernplattform bzw. Kursmanagementsystem. Die Software ermöglicht Kursräume zur Verfügung zu stellen. In diesen werde Lernmaterialien und Lernaktivitäten hochgeladen und für die Kursteilnehmenden zur Verfügung gestellt. Zugang zu diesen Kursräumen haben nur angemeldete Teilnehmende, eingeladene Gäste können zur Teilnahme ein Passwort anfordern. Zu den Lernmaterialien und Lernaktivitäten gehören Texte, Links, Dateien, Foren, Tests, Aufgaben, Lektionen, Wikis etc..
Homeschooling, auf Deutsch Hausunterricht ist eine Form der Erziehung und Bildung, bei der Kinder von zu Hause oder von anderen Orten außerhalb der Schule aus unterrichtet werden.
Distanzlehre oder auch Distanzunterricht ist eine Form des Schulunterrichts, um der Schulpflicht auch ohne Anwesenheit vor Ort in der Schule nachgehen zu können. Mit Hilfe von vorhandenen technischen Möglichkeiten wird so die Beteiligung aller am Unterricht beteiligten ermöglicht. Somit wird der Präsenzunterricht zeitweilig ersetzt. Einzige Voraussetzung ist ein Internetanschluss und ein internetfähiges Endgerät wie ein Notebook.
Moodle wirkt teilweise etwas antiquiert, ist jedoch trotz und wegen der vielen Möglichkeiten sehr gut bedienbar und individualisierbar. Die Studierenden sowie ich als Dozent kommen damit gut zurecht. Wir nutzen in der Vorlesung einige Funktionen wie z. B. das Forum oder die Möglichkeit, Präsentationen zur Verfügung zu stellen.
Da ich als Cloud Solutions Architect nah an Themen wie diesen arbeite, haben wir in unserem Team über mögliche Lösungen gesprochen und beschlossen, einfach mal eine Lösung aufzubauen. Janek Hornung unser DevOps-Engineer: “So schwer kann es nicht sein, sowas skalierbar, sicher und schnell in der Cloud aufzubauen”. Und ja, so schwer war es dann auch nicht. Zusammen mit Alexander Röll, unserem AWS Solutions Architect haben wir dann eine Lösung gebaut.
Wir haben intern Moodle aufgesetzt, was dank der Cloud, jeglichen Lasten standhält. Bei Interesse richten wir gerne einen Testzugang ein. Die Datenbank ist vom eigentlichen Server getrennt, so dass wir die Server ohne Probleme skalieren können. Ob zwei oder zwei Millionen Zugriffe, “das macht keinen Unterschied”, sagt Alexander Röll. Die Server stehen natürlich in einem deutschen Rechenzentrum nach ISO 27001, so dass hier auch alles DSGVO-konform ist.
Was bei der Cloud-Lösung noch ein Vorteil ist. Moodle ist Open Source und frei nutzbar. Die Infrastruktur, d.h. die Cloud, muss natürlich bezahlt werden. Hier fallen jedoch nur Kosten an, wenn auch wirklich eine Nutzung besteht. Damit sind Nachts und in den Ferien die Kosten sehr gering und zwischen 08:00 Uhr und 12:00 Uhr die Kosten höher, dafür stehen dann aber auch bei Bedarf mehrere Hochleistungsrechner zur Verfügung.
Die Infrastruktur wurde mit Infrastructure as Code (IaC) aufgebaut. Das bedeutet die Infrastruktur könnte einfach bei beliebigen Mandanten (z.B. Bildungseinrichtungen) eingespielt werden ohne dass hier ein großer Aufwand entsteht. Firewalls, Datenbanken und Server müssen also nicht manuell eingerichtet werden, sondern können einfach per Knopfdruck eingespielt werden. Das spart Zeit, reduziert Fehler, steigert die Sicherheit und erleichtert die Wartbarkeit.
Konkret besteht unsere Infrastruktur aus einer automatisch skalierbaren Datenbank, einem Auto Scaling für die Server sowie einem entsprechenden Load Balancer. Das Auto Scaling sorgt dafür, dass ab einer bestimmten Last automatisch weitere Server hinzugenommen werden. Fällt die Last wieder ab, werden die Server automatisch reduziert.
Mit unserem MVP einer dezentralisierten Anwendung (dApp), können Unternehmen ihrem Team die Möglichkeit.
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